Der nchste Reifebeweis 11FREUNDE

Josip Juranovic hatte seine Qualitäten mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der kroatische Nationalspieler war beim 0:0 des 1. FC Union bei Ajax Amsterdam in der Zwischenrunde der Europa League an vielen gefährlichen Angriffen beteiligt, hatte per Freistoß eine gute Chance und tat dies alles mit einer Abgeklärtheit, die kaum glauben lässt, dass er erst seit ein paar Wochen in Berlin unter Vertrag steht.
Auch nach dem Hinspiel punktete Juranovic trocken. Auf die Frage, ob er über die starke Leistung gegen den sechsmaligen Europapokalsieger Ajax überrascht sei, konterte er fast etwas ungläubig. „Wir haben am Wochenende in Leipzig gewonnen und die spielen Champions League. Wir können gegen jeden bestehen!“
Ajax fühlte sich unwohl mit Unions Stil
Die Berliner haben mittlerweile nicht nur auf dem Platz ein beeindruckendes Selbstbewusstsein. Nach sechs Siegen in den ersten sechs Spielen des Jahres gab Union gegen Ajax den nächsten Beweis der Reife – und das in einem der größten Spiele der Vereinsgeschichte. Gegen eine Mannschaft, die Jahr für Jahr in der Champions League spielt und bis vor Kurzem vermutlich nicht wusste, dass es in Berlin einen Fußballverein namens Union gibt.
Auf dem Rasen bekamen die Niederländer trotz klarer Ballbesitzvorteile keinen gefährlichen Torschuss zustande und wirkten gegen die gute Berliner Defensive ideenlos. Union zwang dem Favoriten seinen kampfbetonten Fußball auf, und mit diesem Stil fühlte sich Ajax sichtlich unwohl.
Ein Sieg wäre verdient gewesen
„Wir hatten unsere Chancen, das Spiel zu gewinnen. Deshalb haben wir das Gefühl, dass mehr drin war“, sagte Unions Verteidiger Danilho Doekhi nach der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Der vermeintliche Siegtreffer von Morten Thorsby wurde auf Hinweis des Videoassistenten wegen Handspiels aberkannt. Danach drückte Ajax zwar, fand aber keine Lücken in der kompakten Abwehr.
Ein Sieg für Union wäre vor 54.322 Zuschauern in der Johan-Cruyff-Arena durchaus verdient gewesen und so war neben dem Stolz auf die Leistung auch ein Hauch Enttäuschung zu spüren. Die Ausgangslage ist dennoch gut, mit einem Sieg am kommenden Donnerstag stünde Union im Achtelfinale – und im eigenen Stadion sind die Berliner extrem schwer zu besiegen.
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